Herz am Gebirge

QUARTIER 21

Am rechten Fleck - Positionierung der Baukörper

Durch die spezielle Lage des Grundstücks im Quartier 21 stehen die zwei neuen Gebäude in engen Beziehungen zu Straßenräumen, Grüngürtel, Parkanlage und Nachbarbebauung. Mit der Staffelung des vorderen Baukörpers reagiert das Gebäude auf die unterschiedlichen Situationen und setzt an der Straßenecke einen vertikalen Akzent. Die Abstufung erfolgt einerseits parallel zum Straßenverlauf, aber auch nach Osten hin in Richtung Grüngürtel, um einen sanften Übergang zur Umgebung zu schaffen und gleichzeitig eine gute Belichtung des Innenhofs und der gegenüberliegenden Wohnungen zu ermöglichen.


Herzstück - Durchwegung und Innenhof

Die Anordnung eines linearen und eines U-förmigen Baukörpers formt einen Innenhof, das „Herzstück“ des Projekts. Das grüne Zentrum bietet vielfältige, flexibel nutzbare Freiräume in verschiedenen Graden an Privatheit und Öffentlichkeit. Ein Treffpunkt für soziale Nachhaltigkeit, Begegnung und Kommunikation. Die grün gestaltete Durchwegung zwischen der angrenzenden Parkanlage und dem geschützten Innenhof fungiert als Bindeglied und setzt eine einladende Geste, um mit den Bewohner:innen des Quartiers in Kontakt zu treten. Ein offenes Quartier für Alle!


Ans Herz gewachsen - Freiflächengestaltung

Der hohe Anteil an Begrünung des Außenraums auf verschiedenen Ebenen, wie eine extensive Dachbegrünung, eine begrünte gemeinschaftlich nutzbare Erholungsterrasse, sowie die Bepflanzung auf Straßenebene sorgen für ein ausgewogenes Klima und ein klimagerechtes Bauen. Staudenbeete rund um die Baukörper dienen Insekten als Nektarquelle und bilden einen farbenfrohen Puffer zum Straßenraum. Von Eigengärten im Erdgeschoss, über den begrünten Innenhof, bis hin zu den privaten Freiräumen der Wohnungen zieht sich die „Grüne Atmosphäre“ durch das gesamte Projekt.

Die den Wohnräumen vorgelagerten Freibereiche als Kombinationen aus Loggien und Balkonen bieten einerseits Schutz vor Regen, erlauben andererseits ein nach außen treten mit dreiseitigem Ausblick. Durch den Einsatz von textilen Elementen in Form von Vorhängen können die Außenräume der Wohnungen zu privaten, sichtgeschützten Zonen umfunktioniert werden. Ein lebendiges Licht- und Schattenspiel entsteht.


Am Puls der Zeit - Konstruktion und Gestaltungskonzept

Das statische System zieht sich konsequent vom Untergeschoß bis in das oberste Geschoß.
Für die Konstruktion wird eine Holzrahmenbauweise (Außenwände vorgefertigt, inkl. Fenster und Fassade) in Kombination mit BSP-Massivholzdecken (18cm Stärke) und konstruktiv getrennten, ebenfalls vorgefertigten Stahlbeton-Platten für die Loggien und Balkone vorgeschlagen. Diese modulare Bauweise ermöglicht einen hohen Vorfertigungsgrad und Wiederholungsfaktor. Ein Wechsel auf Misch- oder Massivbauweise wäre aufgrund der geringen Spannweiten leicht möglich.

Die äußere Gestaltung der Gebäude spiegelt die Materialwahl der Konstruktion wider. Mit einer hinterlüfteten Holzlamellenverkleidung in burgunderroter Farbe für die Fassade der Obergeschoße wird ein lebhafter und dennoch sehr ruhiger, zurückhaltender Akzent gesetzt. Minimale Vorsprünge der Parapete geben den Rhythmus der Fassade vor. Die Balkongeländer aus Edelstahlnetz im passenden Rotton zur Holzfassade sorgen für ein luftiges, filigranes Erscheinungsbild. Die Erdgeschosszone aus hellen, gesprenkelten Eternitplatten akzentuiert die Schnittstelle zwischen Sockel und darüber liegenden Geschossen und verankert das Gebäude auf der Ebene des Straßenraums. Ein zeitloses, ausdrucksstarkes und klares Design, welches identitätsstiftend für die Umgebung wirkt.

(Visualisierung: Janusch - the visual collective)